Illegale Importe aus Holland
Hacker aus den Niederlanden verkaufen neuaufgeladene Chips. Der Telekom entsteht ein Schaden von bis zu 60 Millionen Mark

Hektische Betriebsamkeit herrscht derzeit unter Sammlern von Telefonkarten. In Kellern und auf Dachböden stöbern sie nach abtelefonierten Standardausgaben, die bisher bestenfalls für fünf Pfennig zu verkaufen waren.

Galoppierende Inflation: Mittlerweile aber schoß der Preis auf über eine Mark pro Stück. Wer die Karten im Tausender- oder Zehntausender-Pack liefert, erhält bis zu drei Mark.

Hinter dem Preisanstieg steckt eine großangelegte Betrugsmasche: Vor einem halben Jahr entschlüsselten Hak-ker in den Niederlanden den Code des Telefonchips. Damit können sie die ent-werteten Karten wieder aufladen. Da sich gefälschte Karten nicht vom Original unterscheiden, werden sie zu Millionen an ahnungslose Verbraucher verkauft - ganz normal am Kiosk.

Gefälschte Karten: Am Datum zu erkennen

An Kiosken und Tankstellen werden die illegalen Importe häufig verkauft. So identifizieren Sie die in den Niederlanden wiederaufgeladenen Telefonkarten:

Genau unter die Lupe nehmen sollten Sie nicht original verpackte Karten. Achten Sie auf Gebrauchsspuren und vor allem auf das Herstellungsdatum. Produktionsmonat und -jahr stehen auf dem Rand der Telefonkarte. Echte Karten tragen ein relativ aktuelles Datum.

Kaufen Sie größere Mengen nur in der Originalverpackung der Telekom. Die 12-Mark-Karten werden in 20er Päckchen, die zu 50 Mark in Gebinden zu jeweils zehn Stück abgegeben.

Funktionieren Telefonkarten nicht, wen-den Sie sich an die Telekom. Ist die Karte echt, wird sie problemlos umgetauscht. Handelt es sich um eine wiederaufgeladene Karte, muß der Kunde den Verlust abschreiben.

Nach 99 Monaten werden Telefonkarten unbrauchbar. In diesem Jahr sind die Karten aus dem Jahr 1990 an der Reihe.